Bilaterale Partnerschaft für praxisnahe Berufsausbildung in Norwegen

Seit 2017 arbeitet die Dr.-Ing. Paul Christiani GmbH & Co. KG mit ihrem norwegischen Partner IKM Instrutek AS zusammen, um die technische Ausbildung in Norwegen mit professionellen Lehrmaterialien, innovativen Lernsystemen und interaktiven Schulungsprogrammen praxisnaher zu gestalten und den Auszubildenden die auf dem Arbeitsmarkt gefragten Kenntnisse, Fähigkeiten und Kompetenzen zu vermitteln.

Von Konstanz über Bern nach Norwegen

Christiani mit Sitz in Konstanz ist seit über 90 Jahren in der technischen Berufsbildung tätig und liefert seine Produkte in mittlerweile in mehr als 90 Ländern – in Norwegen fungiert IKM Instrutek als Handelsvertreter. Die Lehrsysteme werden an Berufsschulen, Hochschulen und Universitäten mit elektrotechnischen und mechanischen Fachrichtungen geliefert. Aber auch mittelständische Unternehmen und Großkonzerne, wie beispielsweise in Norwegen Equinor und Hydro, nutzen die Lehrsysteme von Christiani. „Insbesondere in den Bereichen Industrie 4.0, Elektromobilität sowie erneuerbaren Energien erleben wir eine immer höhere Nachfrage. Wir besuchen Lehrkräfte in Ausbildungseinrichtungen, um herauszufinden, welches Equipment sie kurz- und mittelfristig im Rahmen der technischen Aus- und Weiterbildung benötigen und welche Lösungen aus dem Produktportfolio von Christiani die Lehre verbessern können“, sagt Bjørn Fredrik Ilestad, Vertriebsingenieur bei IKM Instrutek.

Alles begann 2017 auf der Messe Worlddidac in Bern, auf der Händler und Einkäufer von Produkten und Dienstleistungen aus dem Berufsbildungsbereich, der Wissenschaft und Technik zusammenkommen. „Damals kam ich mit einem Vertreter der IKM Instrutek ins Gespräch“, erklärt Sandra Strobel, Area Sales Manager Europe bei Christiani. „Ursprünglich hatten wir den norwegischen Markt nicht im Blick, aber es hat sich gezeigt, dass die Idee der dualen Ausbildung nach dem deutschen Modell verankert ist und unsere Lösungen sehr gut zu den Berufsausbildungsprogrammen in Norwegen passen.“ Mittlerweile reist sie mehrmals im Jahr nach Norwegen, um sich vor Ort ein Bild zu machen und Trainings zur organisieren.

Erfolgsprojekte in Norwegen

Gemeinsam haben die Unternehmen bereits einige erfolgreiche Projekte in Norwegen angestoßen, unter anderem die Lieferung eines Lehrmodells für Hochvolt-Technik in Elektroautos an die Thor Heyerdahl-Schule in Larvik, die Færder-Schule in Tønsberg und das norwegische Ausbildungsnetzwerk für Automobiltechnik (Bilfag). „Kurz vor der Pandemie haben wir eine zweitägige Schulung in Larvik organisiert und 30 Kfz-Spezialisten zur theoretischen und praktischen Anwendung des Christiani Hochvolt-Trainers geschult, mit dem unter anderem Fehler im Antrieb und in der Stromversorgung simuliert werden können. Die Lehrer fungieren nun als Multiplikatoren und geben das erlernte Wissen an die Auszubildenden weiter“, so Strobel. Außerdem sind in Raufoss, Lillehammer und Kristiansand aktivitätsbasierte Trainingssysteme für Automatisierungstechnik im Einsatz, die einfache Abläufe bis hin zu komplexen Prozessen nach den Prinzipien der Industrie 4.0 vermitteln.

Gute Zusammenarbeit während und nach der Pandemie

Viele Lehreinrichtungen waren während der Pandemie teilweise geschlossen oder erlaubten nur begrenzten Kontakt. „Da wir in Norwegen digital gut aufgestellt sind und in den letzten Jahren gute Geschäftsbeziehungen zu den entsprechenden Akteuren aufgebaut haben, konnten wir die Zusammenarbeit problemlos weiterführen. Wir hatten zahlreiche digitale Meetings, aber nicht alle Systeme und Lerninhalte lassen sich digital so gut präsentieren wie im Klassenzimmer“, meint Ilestad.

Im nächsten Jahr stehen wieder vermehrt physische Trainings auf dem Plan: Im März 2022 ist ein Event im Bereich E-Mobility geplant und im Herbst 2022 will man gemeinsam bei den von WorldSkills Norway ausgerichteten Berufsmeisterschaften in Kristiansand als Aussteller teilnehmen. „Als Handelsvertreter verfolgen wir natürlich auch, wie sich der Markt weiterentwickelt. Der Bau von mehreren Batteriefabriken in Norwegen erfordert zum Beispiel neue Kompetenzen und entsprechendes Equipment. Das ist definitiv ein Bereich, in dem wir in Zusammenarbeit mit Christiani weitere Geschäftspotentiale erkunden werden“, erklärt Ilestad.

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2024-02-16T10:39:36+01:00
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