Vorteile und Herausforderungen einer digitalen Kenntnisprüfung mit neuen Medien

3. Examination Hub im Christiani MakerSpace 

 

Eine klassische schriftliche Prüfung in eine digitale Kenntnisprüfung zu wandeln, birgt viele Chancen im Bereich der dualen Ausbildung. Dies ist eines der zentralen Ergebnisse des Christiani Examination Hubs im MakerSpace von Christiani in Landsberg/Lech am 23.11.2022. Weiterhin wurde in der Diskussion deutlich:

Stakeholder der dualen Ausbildung tauschen sich aus

Der Austausch unter den Experten machte deutlich, wo man in Sachen digitale Prüfung bei der beruflichen Bildung aktuell in Deutschland steht. Alle wichtigen Stakeholder der dualen Ausbildung waren vertreten: Das Bayerische Kultusministerium, die Berufsschulen, Industrie- und Handelskammern, die Handwerkskammern sowie die Unternehmen.

Digitale Prüfung darf kein Selbstzweck sein

Die Prüfung muss dem Ziel der dualen Ausbildung, am Ende über berufliche Handlungsfähigkeit zu verfügen, gerecht werden. Insofern muss die Prüfung auch ein authentisches Bild des betrieblichen Alltags spiegeln. Dies bedeutet auch die Abfrage von Wissen und Kompetenz.

Innovation und Gen Z-Ausrichtung durch neue Medien

Neue Medien wie 3-D-Formate, Videos, Animationen ermöglichen ganz neue Aufgabentypen sowie Prüfungsfragen – da waren sich alle einig. Zugleich wird damit auch dem Lernverhalten der Prüflinge der sogenannten der Gen Z Rechnung getragen – Stichwort Nutzerfreundlichkeit. Diese sind es gewohnt, sich ihr Wissen zunehmend mit digitalen Medien, insbesondere auch Lernvideos anzueignen.

Qualität wahren

Bei einem Wechsel von einer analogen zu einer digitalen Kenntnisprüfung darf die Qualität nicht leiden. Bislang zeichnet sich die Prüfung von IHKs und HWKs durch eine hohe Güte aus. Insofern muss auch die künftige Erstellung digitaler Aufgaben und die Durchführung der Prüfung an den gängigen Gütekriterien für Prüfungen wie Objektivität, Reliabilität und Validität gemessen werden.

IT Security von tragender Bedeutung

Einig waren sich die Teilnehmer auch, dass gerade in Zeiten zunehmender Cyberangriffe, die jeweiligen Prüfungsplattformen den höchsten IT-Sicherheitsstandards standhalten müssen.

Digitale Rendite durch Entlastung des Prüferehrenamtes

Anhand von verschiedenen Aufgabentypen, die Christiani beispielhaft aufzeigte, wurde deutlich, dass eine „digitale Rendite“ durch vermehrten Einsatz von Aufgabentypen die automatisch in Echtzeit ausgewertet werden können, möglich wäre. Damit könnte der Korrekturaufwand für Prüfer deutlich reduziert werden. Zugleich wird das Know-how der Prüfer im Vorfeld, bei der Taxierung der digitalen Prüfungsfragen dringend benötigt. Insofern wird sich die Rolle der Prüfer bei der Erstellung und Korrektur verändern, aber nicht an Bedeutung verlieren.

Herausforderungen bewältigen und loslegen

Breit diskutiert wurde, wie ein Ausgleich zwischen Innovation (digitale Medien, KI etc.), Bezahlbarkeit (Aufwand für die Erstellung), schneller Umsetzung (Menge an Ausbildungsberufen und neuer digitaler Prüfungsaufgaben) sowie Kompetenzorientierung der Prüfung geschaffen werden und in einheitliche Rahmenbedingungen der Organisationen münden kann. Ergebnis: Diese Herausforderung kann nur schrittweise gelöst werden. Wichtig sei, dass man nun loslegt – ohne in jeder Hinsicht vollkommen sein zu wollen – und die digitale Prüfung Schritt für Schritt weiterentwickelt.

Vielen Dank für die wertvollen Impulse

Insbesondere von 

  • Jessica Ibba, DIHK
  • Anette Jacob, Zentral-Fachausschuss Berufsbildung Druck und Medien
  • Jürgen Jarosch, Elektro Technologie Zentrum (ETZ) der Innung Stuttgart
  • Thomas Meyer, IHK Stuttgart
  • Pankraz Männlein, Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung (BvLB)
  • Ferdinand Pinzer, Siemens Energy
  • Christian Munz, IHK Schwaben
  • Hubert Schöffmann, IHK für München und Oberbayern
  • Michael Scholze, HWK für München und Oberbayern
  • Thomas Speck, Berufsschullehrerverband Baden-Württemberg (BLV)
  • Sebastian Viehbeck, Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus
  • Anke Spatz, Regierung von Oberbayern
  • Marco Krebold, Hilti GmbH Landsberg

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