
Lernen leicht gemacht: Tipps und Tricks für den Prüfungserfolg!
Der Erfolg der Prüfung setzt eine gute Prüfungsvorbereitung voraus. Damit Sie Ihre Auszubildenden optimal unterstützen, verstehen und fördern können haben wir einige Tipps für Sie zusammengestellt. Angefangen bei der Motivation der Auszubildenden über die verschiedenen Lerntypen bis hin zu Lernmethoden ist es uns ein Anliegen, Ihnen die verschiedensten Facetten einer erfolgreichen Ausbildung vorzustellen.
Prüfungsangst

Wie erkennt man Prüfungsangst und wie können Sie als Ausbilder/-in Ihre Auszubildenden unterstützen?
Prüfungsangst erkennen:
Die Prüfungsangst, meistens taucht sie nicht erst in der Prüfung, sondern schon in der Vorbereitung auf. Der Auszubildende wird unsicher, nervös, drückt sich vor dem Lernen oder versucht in Nachtschichten ein unmögliches Arbeitspensum zu erledigen. Die Angst vor einer Prüfung kann so weit gehen, dass sich körperliche Symptome wie Schlafstörungen oder Verdauungsprobleme zeigen. Am Tag strapaziert der Auszubildende seine Umgebung durch Unausgeglichenheit, schlechte Laune und zunehmende Nervosität aufs Äußerste. In solchen angespannten Situationen ist es kaum noch möglich, in der Prüfung das gewohnte Leistungsniveau zu erreichen. Der Auszubildende verkauft sich unter Wert.
Vier Tipps im Umgang mit Prüfungsangst:
Tipp 1: Erstellen Sie einen Zeitplan!
Eine gute Vorbereitung ist das A und O vor jeder Prüfung. Je vertrauter Ihre Auszubildenden mit den Inhalten sind, umso sicherer fühlen Sie sich. Je nachdem, wie umfangreich der vorzubereitende Stoff ist, empfiehlt es sich, einen Zeitplan zu erstellen. Zerlegen Sie große Aufgaben in kleine. Es ist wie mit dem physikalischen Gesetz der Trägheit: Ist ein schwerer Körper erst in Bewegung, wird es leichter ihn in Fahrt zu halten. Also überlegen Sie sich, wo Sie stehen und was als Nächstes getan werden müsste. Teilen Sie jedem Tag oder jeder Woche bis zur Prüfung ein bestimmtes Pensum zu. So können Sie jederzeit feststellen, ob Sie noch „gut in der Zeit liegen“.
Tipp 2: Trainieren Sie den Ernstfall!
Prüfungsangst ist besonders ausgeprägt, wenn man nicht weiß, was auf einen zukommt. Von daher empfiehlt es sich, die Prüfung zu proben. Alte Prüfungsfragen sind ideal, um den „Ernstfall“ einmal durchzuspielen. Sie machen einen damit vertraut, welche Art von Fragen gestellt werden und wie viel Zeit pro Frage zur Verfügung steht. So wissen Ihre Auszubildenden, was Sie erwartet, und Sie können sich auf die Anforderungen einstellen. Außerdem erkennen Sie anhand der alten Prüfungsfragen oder beim Abfragen Ihre Wissenslücken, die Sie in der verbleibenden Vorbereitungszeit gezielt schließen können.
Tipp 3: Deuten Sie Ihre Angst um!
Sie können Ihre Angst vor Prüfungen als Aufwärmphase verstehen: Ähnlich wie bei einem Flugzeug, dessen Motoren bereits laufen, während die Bremsen noch angezogen sind, sammeln Sie Energien. Ohne diesen Energieschub, ausgelöst durch Ihre Angst, werden Sie nicht zur Hochform auflaufen können. Nervosität mobilisiert Ihre geistigen und psychischen Kräfte, wirkt belebend, fördert die nötige Wachsamkeit und versetzt Sie wie ein Tiger – kurz bevor er zum Sprung auf die Beute ansetzt – in einen hochkonzentrierten Zustand. Erst diese kreative Spannung trägt erheblich zum Gelingen einer Prüfung bei.
Tipp 4: Atmen Sie durch!
Die Angst besteht vielfach in einem Gefühl der Enge. Die Ursache für dieses Gefühl ist, dass der Brustkorb durch die ihn umgebenden Muskeln zusammengedrückt wird: Die Muskeln, die für die regelmäßige und freie Atmung zuständig sind, um den Organismus mit der stets richtigen Menge Sauerstoff zu versorgen, richten sich „gegen uns“. Um nun zu entspannen, hilft manchmal ein einfacher Trick: Atmen Sie vor Ihrer Prüfung mehrmals tief durch: ausatmen – Pause – einatmen. Tief ausatmen entspannt und lockert. Eine gute Atmung erkennen Sie daran, dass die Bauchdecke beim Einatmen herauskommt. Verstärktes Einatmen dagegen fördert Anspannung und Verkrampfung.
Loci-Methode

Wir stellen Ihnen die Loci-Methode vor:
In den Ausbildungsjahren müssen sich Auszubildende eine Menge an Fachwissen aneignen. Damit der Lernstoff besser im Gedächtnis bleibt, gibt es viele verschiedene Lernmethoden. Einer der bekannten Möglichkeiten ist die Loci-Methode, welche ihren Ursprung aus der Zeit der Römer hat.
Sie wird ebenfalls als „Routen-Methode“ bezeichnet, da bei dieser Technik das zu erlernende Wissen mit bekannten Umgebungen, Räumlichkeiten oder auch Bestandteile eines Gegenstandes verknüpft wird. Mit dieser Technik kann ein umfangreicher Lernstoff langfristig im Gedächtnis gespeichert werden.
Die Anwendung ist ganz einfach: man sucht sich einen sehr vertrauten und bekannten Raum oder Gegenstand aus. Es spielt keine Rolle, ob es sich dabei um den eigenen Körper oder die Küche handelt. Wichtig ist nur, dass man den Gegenstand oder den Raum in seinen eigenen Facetten sehr gut kennt. Sobald der Raum oder der Gegenstand festgelegt wurde, kann das zu erlernende Wissen durch die Vorstellung mit den Einzelheiten des Objektes in einer selbstdefinierten Reihenfolge verknüpft werden.
Die Anwendung der Loci-Methode wird durch eine ausgedachte Tätigkeit oder Funktion noch einfacher.
Hierzu ein Beispiel:
Ihre Auszubildenden sollen den Prozess einer Pick-To-Light Station erklären können. Mit Hilfe der Loci-Methode würde man sich vorstellen, wie ein Würfel von der Couch auf den Tisch gestellt, der Würfel auf dem Tisch mit Wasser gefüllt und dann weiter in die Küche transportiert wird.
Lassen Sie Ihre Auszubildenden selbst testen!
Lerntypen

Die verschiedenen Lerntypen im Überblick:
Bei der Vermittlung von Inhalten und der Anwendung von Ausbildungsmethoden ist es wichtig, die verschiedenen Lernkanäle und Lerntypen zu berücksichtigen und anzusprechen. Nur dann kann Lernen auch erfolgreich sein. Dabei sollten Sie sich als Ausbilder/-in bewusst machen, welcher Lerntyp der Auszubildende ist. Heute wird meist zwischen vier Lerntypen unterschieden.
- Auditiv
Dieser Lerntyp lernt am besten durch das Hören. Er nimmt im Gespräch Informationen leicht auf, lernt gut aus Vorträgen oder durch lautes Sprechen der Inhalte. Hörbücher sind sein Medium.
Wie kann ich diesen Lerntyp erkennen?
Wenn ihr Auszubildender sich keine Notizen macht, Ihnen aber trotzdem nach einigen Minuten die Inhalte aus einem Lehrgespräch gut wiedergeben kann, könnte es sich um einen auditiven Lerntypen handeln. - Visuell
Er lernt am besten durch Sehen und erinnert sich gut an Inhalte aus Büchern, Darstellungen oder Filmen. Dabei versteht er grafische Illustrationen und Ablaufpläne sehr schnell. Inhalte müssen für Ihn visualisiert werden. Das Markieren von Texten hilft beim Festigen des Lernstoffes.
Wie kann ich diesen Lerntyp erkennen?
Visuelle Lerntypen können sich z.B. gesprochene Namen schlecht merken. Erst wenn sie den Namen geschrieben gesehen haben, ist er präsent. Dieser Lerntyp macht sich viele Notizen und schreibt gerne mit. - Kommunikativ
Hier wird durch Gespräche gelernt. Diskussionen, Lehrgespräche und den Auszubildenden anderen etwas erklären zu lassen, fördert ihn. Das Internet und Lerngruppen kommen diesem Lerntypen sehr entgegen.
Wie kann ich diesen Lerntyp erkennen?
Bereits durch Gespräche kann sich der Auszubildende viel merken. Dieser Lerntyp stellt mit Vergnügen viele Fragen. - Motorisch
Der motorische Lerntyp lernt am besten durch Anfassen und eigenes Tun. Dabei möchte er selbst mit anpacken und die Dinge ausprobieren können. Er mag es, körperlich aktiv zu sein, z.B. zeichnen, rechnen oder etwas praktisch herstellen. Beim Lernen sollte er möglichst in Bewegung sein.
Wie kann ich diesen Lerntyp erkennen?
Dieser Lerntyp wartet nur darauf endlich selbst Hand anlegen zu dürfen und eine Aufgabe praktisch durchzuführen. Bei wortreichen Erklärungen wirkt er dadurch manchmal ungeduldig.
Grundsätzlich gibt es kein richtig und kein falsch bei den Lerntypen. Genauso gibt es so viele unterschiedliche Lernwege wie Auszubildende. Dennoch ist es bedeutend zu wissen, warum ich mir leichter tue auf die eine Art zu Lernen und es mir auf eine andere Art schwerer fällt. Diese Erkenntnis kann dann bei Prüfungen und in allen anderen Situationen, in denen es darum geht, sich Wissen anzueignen, genutzt werden.
Pomodoro-Technik

Wir stellen Ihnen die Pomodoro-Technik vor
Immer mehr Schüler/-innen sowie Auszubildende haben Schwierigkeiten, sich beim Lernen zu konzentrieren. Gerade in der heißen Prüfungsvorbereitungsphase schieben viele das Lernen vor sich her und können sich nur schwer auf die wichtigen Aufgaben und Inhalte fokussieren. Damit die Lernenden ein besseres Zeitgefühl bekommen und eine erfolgreiche sowie produktive Prüfungsvorbereitung gelingt sind Pausen der Schlüssel zum Erfolg. Diese beiden Aspekte, Zeitgefühl und Pausen werden in der Pomodoro-Technik vereint. Bei dieser Technik handelt es sich um eine Zeitmanagement-Methode, die jeder ganz leicht erlernen kann. Denn man benötigt lediglich eine Uhr bzw. ein Smartphone, um die Zeit zu stoppen.
Das Grundprinzip der Pomodoro-Technik ist ganz einfach: Um die Produktivität beim Lernen zu steigern wechselt der Anwender zwischen der Phase konzentrierter Arbeit und zeitlich vorgegebenen Pausen.
Jede Lerneinheit dauert 25 Minuten und wird durch eine 5-minütige Pause unterbrochen. Nach vier solcher Lerneinheiten, den sogenannten Pomodori wird eine längere Pause von etwa 20-25 Minuten gemacht. Damit ein kompletter Pomodoro-Zyklus durchgearbeitet werden kann, benötigt man also rund 2 Stunden 25 Minuten.
Häufig kommt es vor, dass eine Aufgabe bzw. ein zu erlernendes Thema nicht in genau 25 Minuten abgeschlossen werden kann. Hierfür haben wir Ihnen einige Tipps, damit die Zeitmanagement-Methode trotz allem optimal funktioniert und durchgeführt werden kann.
- Überblick verschaffen und Aufgaben priorisieren
Eine To-Do-Liste mit allen zu erledigenden Aufgaben kann bei der Priorisierung von Aufgaben unterstützen. - Zeitaufwand einschätzen
Eine grobe Einschätzung, wie viel Zeit jede der Aufgaben benötigt, reicht hier völlig aus. Das Entscheidende ist, dass größere Aufgaben in mehrere Pomodoro – Intervalle aufgeteilt werden sollten. - Tag einplanen
Alle Pomodoro-Intervalle werden auf verschiedene Tage aufgeteilt und im Kalender eingetragen und eingeplant. - Fokussiert bleiben
An eine neue Lerntechnik muss sich der Lernende erstmal gewöhnen, daher sollte man die Pomodoro-Technik einige Zeit anwenden, um erste Erfolge wahrzunehmen. Das Erfolgsrezept der Methode liegt in der Konzentration und den anschließenden Erholungsphasen.
Für alle Lernenden, die es etwas moderner mögen, gibt es im Internet bereits viele verschiedene Pomodoro-Timer oder auch Apps für das Smartphone.