Inhalte aus dem Kurs für Medienkompetenz MAKE it!

In diesem Beitrag erfahren Sie, wie man Aufmerksamkeit erzeugt, Lernende aktiviert, bei der Stange hält und wie Sie sich einen Pool von aktivierenden Methoden und Werkzeugen aufbauen.

Die folgenden Inhalte sind unserem Lehrgang MAKE it! entnommen. In dem betreuten Kurs lernen Sie, digitale Medien in der Ausbildung kreativ, interaktiv und teilnehmerorientiert einzusetzen. Weitere Informationen zu MAKE it! erhalten Sie hier. 

Aufmerksamkeit „erzeugen“

Die Situation kennt bestimmt jeder. Man befindet sich in einer Lernsituation, weiß, dass die Lerninhalte wichtig sind und hat sogar Interesse an den Lerninhalten. Trotzdem bemerkt man nach einer gewissen Zeit, dass man Inhalte verpasst oder nicht richtig verstanden hat. Vielleicht sind die Gedanken zu anderen Themen „gewandert“ oder man hat komplett „abgeschaltet“.
Das ist nicht unbedingt ein Zeichen von mangelndem Interesse oder fehlender Wertschätzung den Inhalten oder den Lehrenden gegenüber. Das ist das „Dilemma“ der Aufmerksamkeit.

Was ist Aufmerksamkeit und warum muss man Aufmerksamkeit „erzeugen“?

Aufmerksamkeit ist, ganz grob gesagt, die Konzentration auf eine Sache, die uns ermöglicht, Informationen zu erfassen und zu verarbeiten. Sie ist damit Basis für einen erfolgreichen Lernprozess. Grundvoraussetzung für Aufmerksamkeit ist die Bereitschaft (Motivation), sich auf eine Sache zu konzentrieren. Diese Motivation kann intrinsisch sein (von Innen kommend, z. B. Interesse am Lernstoff) oder aber extrinsisch (von außen kommend, z. B. Noten für die Lernleistung).
Grundsätzlich wirkt übrigens intrinsische Motivation nachhaltiger als extrinsische – diese lässt sich aber leider nicht einfach „herstellen“. Das Schöne ist dabei, dass der Mensch generell sehr offen für das Lernen ist und meist eine hohe intrinsische Motivation mitbringt (leider schaffen wir durch demotivierende Prozesse, Inhalte u. ä. oft, diese intrinsische Motivation negativ zu beeinflussen).

Wie oben erläutert, verlieren Lerninhalte leider häufig auch dann unsere Aufmerksamkeit, wenn wir motiviert an das Lernen rangehen. Das liegt vereinfacht daran, dass unser Körper (und damit auch unser Gehirn) darauf ausgelegt ist, möglichst wenig Energie zu verbrauchen und deswegen schnell in einen „Energiesparmodus“ geht. Bei der Aufmerksamkeit passiert das im Regelfall schon nach ca. 10-15 Minuten. Dann sinkt die Aufmerksamkeit stark. Veranschaulicht wird das gut mit der Aufmerksamkeitskurve nach Lloyd.

Diese Problematik führt dazu, dass Aufmerksamkeit „automatisch“ sinkt, wenn nicht aktiv etwas dagegen getan wird. Aufmerksamkeit muss also „erzeugt“ werden.

Wie kann man Aufmerksamkeit „erzeugen“?

Für das „Erzeugen“ von Aufmerksamkeit gibt es zwei wichtige Stellschrauben – die oben erwähnte Motivation und die sogenannte Aktivierung.
Motivationale Aspekte:

Zum einen können extrinsische Motivationsfaktoren adressiert werden, um die Lernenden zu motivieren und damit für das Lernen stärker zu aktivieren. Dazu können z. B. Lob, Bewertungen, Beurteilungen, Ankündigung von Tests, Gamification-Ansätze und ähnliches genutzt werden. Wie oben bereits erwähnt ist jedoch die intrinsische Motivation nachhaltiger und sollte deswegen im Vordergrund stehen (zu Motivation folgen im Laufe des Trainings noch weitere Inhalte). Intrinsische Motivation kann man zwar nicht direkt herstellen, man kann das Umfeld aber so gestalten, dass intrinsische Motivation möglichst gut erhalten bleibt.

Dabei kann die Selbstbestimmungstheorie nach Ryan und Deci Orientierung geben. Nach Ryan und Deci sind drei Dimensionen gute Stellschrauben, um ein motivationserhaltendes Umfeld zu gestalten:
1. Autonomieerleben
2. Kompetenzerleben
3. Soziale Eingebundenheit

Möglichkeiten zur Nutzung der „Stellschrauben“

• Autonomieerleben
Inhalte selbst wählen, Handlungsspielräume geben, …
• Kompetenzerleben
Positive Rückmeldungen (z. B. Peer-Feedback), aktive Einbindung, klare Strukturen, …
• Soziale Eingebundenheit
Gruppen- / Teamarbeit, Lernen durch Lehren, gegenseitige Unterstützung der Auszubildenden, …

Aktivierung:

Interaktionen und Aktivitäten sind die optimalen Möglichkeiten, Aufmerksamkeit spontan zu erhöhen. Das kann mit praktischen Aufgaben, Vorträgen der Lernenden, Gruppenarbeiten oder z. B. interaktiven Abstimmungen (z. B. mit Mentimeter) oder Quiz (z. B. mit Learningsnacks) realisiert werden.
Neben den „aktiven“ Aktivierungen, können Lernende auch über Maßnahmen wie das Einstreuen spannender Anekdoten, fachlich interessanten Beispielen, „bedeutungshaltige“ / sinnvolle Lerninhalte oder provozierende Thesen aktiviert werden.

TIPP:

Aktivieren Sie sich und probieren Sie einfach mal aus. Suchen Sie sich aktivierende Werkzeuge im Internet, setzen Sie sie ein und bauen Sie sich Schritt für Schritt ein Pool von aktivierenden Methoden und Werkzeugen auf.

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